Solidarität mit politisch verfolgten ArchtiektInnen in der Türkei

Mitte März habe ich mich mit VertreterInnen und Vertretern der Architektenkammer Baden-Württemberg getroffen, um uns über die Situation der ArchitektInnen in der Türkei auszutauschen.

Dass im Zuge des gescheiterten Putschversuchs am 15. und 16. Juli 2016 in der Türkei vermeintliche Unterstützer ohne Gerichtsverfahren entlassen oder auch inhaftiert wurden, ist allgemein bekannt. Dass jedoch auch ArchitektInnen solchen Repressalien ausgesetzt sind, wurde bislang noch nicht öffentlich diskutiert.

Die Architektenkammer Istanbul sah sich bereits seit den Gezi-Park-Protesten 2013 – in die sie aufgrund ihrer Stellungnahme zu städtebaulichen Fragen involviert war – wiederholt massiven Repressalien ausgesetzt. Der im Laufe des Jahres 2016 immer stärker zunehmende politische Druck führte zur weitgehenden Aushebelung aller rechtsstaatlichen Prinzipien der Kammerstruktur. Dies gipfelte in einer vorübergehenden Inhaftierung von Mitgliedern der Istanbuler Architektenkammer.

Zum Ausdruck ihrer Solidarität wird die Architektenkammer einen Empfang für ihre türkischen KollegInnen in Stuttgart veranstalten, an welchem ich teilnehmen werde. Dieses Zeichen der Unterstützung soll einen Beitrag zur wachsenden Beachtung in der Öffentlichkeit beitragen, da Öffentlichkeit auch immer Schutz bedeutet. Außerdem werde ich die Situation der türkischen ArchitektInnen beim nächsten Treffen der deutschen Delegation des Kongresses im Europarat thematisieren, damit gemeinsam mögliche Unterstützungswege erarbeitet werden können.

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