Mit einer guten Anbindung in das Regio-S-Bahn-Netz kann die Reaktivierung der Kandertal-Bahn den Nahverkehr der Region klimafreundlich und attraktiv weiterentwickeln
Ich habe heute zu einer Videokonferenz eingeladen, bei der ich sich Kandertaler Bürgermeister*innen, bürgerschaftliche Initiativen – wie die IG Pro Kandertalbahn und die Nahverkehrsgruppe Kandertal -,Fraktionsvorsitzenden des Kreistages sowie eine Vertreterin des Landratsamtes mit Fachexperten aus dem Landesverkehrsministerium online trafen. Dabei konnten wir gemeinsam mit den regionalen Akteur*innen einen möglichen Pfad der Realisierung für das wichtige Nahverkehrsprojekt der Region aufzeigen.

Die Anfang November vom Landesverkehrsministerium vorgestellte Potentialanalyse hatte ja gezeigt, dass die Strecke der Kandertalbahn sichtbare Potentiale für eine Reaktivierung birgt. Das Verkehrsministerium machte in der Videokonferenz nochmals deutlich, dass beim Einbezug ergänzende Aspekte, wie die Pendlerströme in die Schweiz und der Schüler*inneverkehr, das Potential der Kandertalbahn sehr wahrscheinlich noch viel höher liegt. Dies müsse nun in einer ergänzenden Machbarkeitsstudie, welche mit 75 Prozent vom Land förderfähig wäre, ermittelt werden.
Da aktuell auch eine allgemeine Verkehrsstudie des Landratsamtes gemeinsam mit den betroffenen Kommunen im Kandertal kurz vor dem Abschluss steht, liegen schon einige Informationen vor, die in die Machbarkeitsstudie einfließen könnten. Diese Studie hat die Region in eine Vorreiterposition bei den Reaktivierungen gebracht. Ich bin überzeugt davon, dass dies nun zu nutzen gilt. Deswegen freut es mich, dass das Landratsamt heute zugesagt hat, bereits jetzt gemeinsam mit den Betroffenen eine Ergänzungsstudie zu konzipieren. Mit einer ambitionierten Umsetzung könnte die Region, wenn sich die Machbarkeit der Kandertalbahn konkretisiert, auch von der finanziellen Unterstützung des Landes für die Betriebskosten profitieren.
Zudem möchte ich betonen, dass ein hohes Engagement in der Zivilgesellschaft sowie der Wirtschaft für das Projekt besteht. Dies sind grundsätzlich sehr gute Bedingungen, dass die einmalige Chance für eine Umsetzung des Projektes vorangebracht werden kann. Deswegen war es mir auch wichtig, mit diesem Gespräch das bürgerschaftliche Engagement vor Ort in die weiteren Überlegungen für dieses Infrastrukturprojekt früh einzubeziehen, ganz im Sinne der Bürgerbeteiligung, wie sie das Land Baden-Württemberg in den vergangenen Jahren gelebt hat.
Dass diese Form der Kommunikation erfolgreich sein kann, hat nicht zuletzt die Evaluation der Verwaltungsvorschrift „Öffentlichkeitsbeteiligung“ und des damit zusammenhängenden „Leitfadens für eine neue Planungskultur“ des Landes Baden-Württemberg gezeigt, welche hier abgerufen werden kann.
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