Beim Impfen zählen Fakten

Ich habe der Lörracher Landrätin heute für ihren ausführlichen und sachlichen Brief an die Senior*innen, in dem sie die bereits impfberechtigten älteren Menschen auf das Prozedere beim Impfen hinweist, herzlich gedankt. Das ist besonders wichtig, weil in Baden-Württemberg mit mehr als 38.000 über 80-jährige Menschen leben und damit die meisten im ganzen Bundesgebiet.

Nachdem das Land bereits im November seine Impfstrategie vorgestellt hatte, mit klar definierten Phasen und Impfprioritäten, haben das Land und die Landkreise in den vergangenen Wochen eine Impfstruktur aufgebaut, so dass schnellstmöglich viele Menschen geimpft werden können.

Leider konnte die Bundesregierung die vorgesehenen Impfstoffe bisher nicht in der angekündigten Menge zum vorgesehenen Termin in die Bundesländer verteilen, weil die Hersteller nicht genügend Impfstoffe lieferten. Ich bin äußerst froh, dass wir Hersteller haben, die in Rekordzeit ein Impfstoff entwickelt haben und dass diese sehr schnell nun in die Produktion der komplexen Impfmittel gegangen sind, die unter ständiger starken Kühlung an die Impfzentren geliefert werden müssen.

Leider gibt es immer wieder gezielte Falschmeldungen, die versuchen das Baden-Württembergische Sozialministerium wegen der geringen Impfmengen verantwortlich zu machen. Selbst von Personen, die es besser wissen müssten, wird die Verunsicherung der Bevölkerung in dieser wichtigen Frage in Kauf genommen. Niemand kann Minister Spahn oder Minister Lucha die Verantwortung für die schleppende Auslieferung geben, da wir überhaupt froh sein müssen, dass jetzt schon die Impfungen möglich sind. Wir müssen uns auf einen Langstreckenlauf einstellen, aber ich freue mich sehr über das große Interesse an dieser Impfung. Außerdem ist an dieser Stelle zu beachten, dass sich die Sachlage momentan von Tag zu Tag ändert. So liegt Baden-Württemberg bundesweit aktuell (20.02.2021) sogar ganz vorne, was die Zahl der Zweitimpfungen betrifft, also die Gesamtzahl der Menschen mit vollem Impfschutz. Hinzu kommt, dass die Impfstoffmengen in Deutschland nach dem Gesamtbevölkerungsschlüssel an die Bundesländer verteilt werden und nicht nach der Anzahl der Impfberechtigten. Da in Baden-Württemberg, wie erwähnt, die meisten über 80-jährigen Menschen leben, ist somit die Knappheit bei uns noch extremer zu spüren.
Ist erst mal der Impfstoff in den Landkreisen, können die gut vorbereiteten Mobilen Teams und Teams in den Kreisimpfzentren mit dem Impfen beginnen. Für die 4. Kalenderwoche sind zum Beispiel für das Land fast 100.000 Impfdosen angekündigt, darunter auch 12.000 Impfdosen von Moderna, die erst am 6.1.21 überhaupt zur Anwendung zugelassen wurden!

Wir müssen uns also alle noch etwas gedulden. Für die Anmeldungen hat die zuständige Kassenärztliche Vereinigung die Hotline 116117 eingerichtet, wo es dann wieder Terminangebote für die berechtigten Personen der Impfgruppe 1 gibt, wenn Impfstoffe zur Verfügung stehen.

Über den folgenden Link können Sie mehr zur Corona-Strategie der Landesregierung lesen: https://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/landesregierung-beschliesst-corona-impfstrategie/

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