Die verletzbarsten sind die Kleinsten in unserer Gesellschaft. Deshalb war es mir ein besonderes Anliegen mich mit den Mitarbeiterinnen des Kinderschutzbundes Schopfheim, Anna Homberg, Kirsten Trefzger und Anja Sethmann-Laudert, per Videokonferenz austauschen. Dabei kam zur Sprache, wie sich die Corona-Pandemie auf Kinder, Familien und die Arbeit der Kinderschutzbund auswirkt. Es wurde deutlich, dass der Kinderschutz-bund mit seinem vielfältigen Angebot und den bestehenden Strukturen Kindern und Familien gerade in der Krise eine wichtige Hilfe ist.
Mit Angeboten wie dem Kinder- und Jugendtelefon „Nummer gegen Kummer“ und den Familienpaten bietet der Kinderschutzbund schon seit geraumer Zeit Unterstützungsangebote für Kinder und ihre Eltern an. Bereits vor der Pandemie bestanden kontaktlose Angebote, wie das Kindernottelefon, und wurden die digitalen Möglichkeiten fürs Arbeiten von zu Hause ausgebaut. Dadurch konnten sie relativ schnell auf die neue Situation umstellen. Einige Angebote, zum Beispiel die Sprechzeiten des Kinder- und Jugendtelefons und die Erreichbarkeit, wurden aufgrund einer erhöhten Nachfrage ausgeweitet. Es bestand insgesamt ein hoher Bedarf an Beratung, sei es von Seiten der Kinder oder der Eltern. Dabei spielten ganz praktische Fragen, wie die Unterstützung bei den Hausaufgaben, aber auch ganz konkrete Zukunftssorgen, weil zum Beispiel ein Praktikum, dass nicht begonnen werden konnte, eine große Rolle.
Zudem sei im vergangenem Jahr das ehrenamtliche Engagement sehr gewachsen: Eine große Anzahl an freiwilligen Helferinnen haben sich zum Beispiel zum/r Familienpatin qualifizieren lassen. In diesem Projekt erklären sich ehrenamtlich Personen bereit, Familien mit ihrer Zeit zu unterstützen: zum Beispiel indem sie alleinerziehende Eltern unterstützen. Es ist schön zu sehen, dass in der Krise ein so hohes und lösungsorientiertes Engagement in unserer Gesellschaft zu spüren und zu sehen ist. Diesen Blick für die besonders betroffenen Familien, ist unersetzlich.
Anna Homberg möchte daher als Lehrstück aus der Corona-Pandemie mitnehmen, dass es wichtig ist konstant – unabhängig von Situationen in denen die Familien am Limit sind – ein vertrauensbildendes Beratungssetting zu ermöglichen: „Ich nehme wahr, dass es in der Pandemie Familien gibt, die gut mit der Situation zurechtkommen. Andere, insbesondere Familien mit Kindergarten- und Grundschulkinder, am Limit sind. Deswegen ist es unser Ziel auch die zu erreichen, die uns noch nicht kennen. Hierfür müssen sie unsere Arbeit aber als Unterstützung kennenlernen, auch in Zeiten, in denen man nicht belastet ist.“
Die Verletzbarsten sind die Kleinsten in unserer Gesellschaft. Deswegen ist es aus meiner Sicht auch richtig, dass in den Beschlüssen zu den Corona-Maßnahmen, die Öffnung der Kitas und Grundschulen als sehr wichtig eingestuft wurde. Herzlichen Dank an die Mitarbeiterinnen des Kinderschutzbunds. Ich werde die Anregungen der Fachfrauen für meine Arbeit gerne aufnehmen.
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