Bei einem Besuch von Theresa Schopper, Landeskultusministerin im Landkreis Lörrach, konnte ich mich kürzlich im Rahmen eines schulpolitischen Austausch mit ihr und mit verschiedenen Akteur:innen der Schullandschaft im Landkreis Lörrach austauschen. Neben Schulleitenden der Grundstufe, Oberstufe, einer Gemeinschaftsschule und einer Berufsschule nahmen auch Vertreter:innen der Elternschaft sowie Schüler:innen teil. Ebenso war Sarah Hagmann vom Grünen Kreisverband mit dabei.
Wir waren uns einig, dass in der Folge der Corona-Schutzmaßnahmen für die Schüler:innen – nicht nur bezogen auf den Lernstoff – Rückstände entstanden sind, sondern insbesondere auch bezogen auf emotionale Aspekte der Entwicklung der Kinder und Jugendlichen. Hierzu sagte Kultusministerin Theresa Schopper: „Schule ist nicht nur ein Lern-, sondern auch ein Lebensraum. Dieser Lebensraum, in dem man Schulfreundinnen und -freunde trifft und damit gemeinsam identitätsstiftende Momente hat, sind während Corona leider auf der Strecke geblieben. Deswegen ist es wichtig, dass wir diesen Zug wieder auf die Gleise setzen.“ Darum bestünde im Rahmen des Programmes „Lernen mit Rückenwind“ nicht nur die Möglichkeit, Basiskompetenzen in den Fächern Mathematik, Englisch und Deutsch zu stärken, sondern Schüler:innen sollen auch in der sozialen und emotionalen Entwicklung unterstützt werden, beispielsweise durch Lerntrainings oder auch erlebnispädagogische Angebote. Hierfür werden weiterhin Kooperationspartnern:innen vor Ort gesucht. Interessierte Institutionen und Unterstützungskräfte finden weitere Informationen, was gesucht wird und wie sie sich registrieren können hier.
Während des Stammtisches kam auch zur Sprache, wie das Personal an den Schulen noch besser mit den vielen verschiedenen Herausforderungen umgehen kann. Wir waren uns alle sicher, dass die Schulsozialarbeiter:innen auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen werden. Je nach Schule können auch weitere Expert:innen sehr hilfreich sein, wie zum Beispiel der schulpsychologische Dienst oder die Frauenberatungsstelle. „Deswegen möchten wir erstmals multiprofessionelle Teams an Schulen erproben. Wir prüfen auch, ob nicht die Einführung eines freiwilligen pädagogischen Jahres sinnvoll sein könnte“, sagte die Kultusministerin während des Gesprächs.
Ich sehe bezogen auf die sehr knappen unterstützenden Systeme im Landkreis Lörrach jedoch heute schon Handlungsbedarf vonseiten der Kassenärztlichen Vereinigung (KVBW). Denn diese Systeme, wie zum Beispiel Kinder- und Jugendpsychiater:innen, sind im Landkreis Lörrach leider schon seit vielen Jahren überlastet. Dies wegen einer aus meiner Sicht nicht nachvollziehbaren Berechnung der KVBW bei den Praxissitzen in verschiedenen medizinischen Fachbereichen. Die KVBW müsste endlich realistische Zahlen bei Angebot und Bedarf erheben, damit die viel zu langen Wartezeiten endlich der Vergangenheit angehören.
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