Auf meine Einladung hin war kürzlich Kulturstaatssekretärin Petra Olschowski erneut im Kulturraum Rosenhof im Kleinen Wiesental zu Besuch. Mit rund 20 Kulturschaffenden und -verantwortlichen diskutierten wir bei einem runden Tisch, wie das kulturelle Angebot im ländlichen Raum für die Zukunft gestärkt werden kann.
Zu Beginn der Veranstaltung berichteten sowohl Markus Manfred Jung, alemannischer und hochdeutscher Autor und Dichter, als auch Pilar Buira Ferre, Tänzerin, Choreografin und Leiterin des Kulturraums Rosenhofs aus ihrer Perspektive, was Kultur im ländlichen Raum im Landkreis Lörrach heute bedeutet. Hierbei wurde deutlich, dass Kultur hier in großen Teilen vom ehrenamtlichen Engagement zum Beispiel in Musik- und Trachtenvereinen oder Theatergruppen getragen wird. Diese Arbeit wird häufig professionell von freischaffenden Kulturschaffenden unterstützt und ergänzt. Die Vereinsstrukturen befinden sich jedoch auch im Landkreis Lörrach im Umbruch. Um das vielfältige, bereits bestehende kulturelle Angebot aufrechtzuerhalten und gegebenenfalls neu zu strukturieren, brauche es auch ein Bewusstsein für die vielfältigen Bedürfnisse der verschiedenen Akteure.
Auch wurde deutlich, dass es bereits heute Zuständige für die Unterstützung und Vernetzung der verschiedenen Kulturschaffenden gibt: So bietet das Regierungspräsidium Freiburg bei Förderanträgen Unterstützung an, und in den Geschäftsstellen des Biosphärengebiets Schwarzwald und des Naturparks Südschwarzwald nehmen sich Personen dem kulturellen Angebot der Region an. Eine engere Vernetzung dieser Ansprechpartner:innen kann sinnvoll sein. Denn im Gespräch äußerten viele Kulturakteure den Wunsch nach einer zentralen Ansprechperson im Sinne eines Regionalmanagements „Kultur“.
Susanna Heim, Kulturamtsleiterin im Landratsamt Waldshut, sprach ebenfalls an der Veranstaltung und stellte die Online-Plattform „StattSofa“ vor. Diese ist im Nachbarlandkreis im Rahmen des durch das Land Baden-Württemberg geförderte Pilotprojekt „Regionalmanager:innen Kultur“ entstanden.
Petra Olschowski unterstrich im Gespräch, dass es sich bei der Medienarbeit lohnt, proaktiv zu arbeiten. Hierfür sollte gemeinsam nach einer Antwort auf die Frage gesucht werden, wie das vielfältige Angebot besser sichtbar gemacht werden kann. Das Beispiel aus Waldshut zeigt, dass ein möglichst offenes Kommunikationsmedium ein Mehrwert für alle schaffen kann. Die Chance, sich so gemeinsam auf den Weg zu machen, könnte aus meiner Sicht auch im Landkreis Lörrach ergriffen werden.
Das Protokoll der Veranstaltung finden Sie hier, sowie die Impulsreferate von Manfred Manfred Jung und von Susanne Heim.
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