Im Dialog mit regionalen Produzent*innen: Lokale Wertschöpfung dient dem Klimaschutz

Zwischen Reben und Obstbäumen am Tüllinger Berg sprachen die Obstbauern, die im Lörracher Verband 340 Obst- und Gartenbäuer*innen im Haupt- und Nebenerwerb repräsentieren, über Ihre wertvolle Arbeit und wie gerade der Obstbau das Markgräflerland wesentlich geprägt haben. Denn die Kirsch-, Birnen- und Apfelbäume sowie die Streuobstwiesen und seit über 50 Jahren auch Obstanlagen sind wesentlicher Bestandteil der hiesigen Landschaft. In diesem Zusammenhang haben die Obstbauern im vergangenem Jahr auch die Entwicklung der Gesetzesänderungen zum Naturschutz, und Landwirtschafts- und Landeskulturgesetz stark beobachtet. Diese Gesetzesänderungen resultierten aus dem von Naturschutzverbänden ursprünglich initiierten Volksbegehren „Rettet die Biene“. 

Andre Baumann, der auch selber Pächter von Streuobstwiesen ist, weiß wie viel Arbeit in einem Apfel steckt bis dieser auf unseren Teller oder in unserem Glas ist. Deswegen sieht er es auch als positive Entwicklung, dass aus dem ursprünglich Volksbegehren im Dialog mit Landbewirtschafter* innen und den Naturschutzverbänden eine weitergehende Verbesserung der gesetzlichen Grundlage entwickelt werden konnte. „Es war richtig, dass die Landwirtschafts- und Umweltministerien gemeinsam mit den Initiator*innen des Volksbegehrens und den Landwirtschaftsverbänden in Gesprächsrunden gemeinsam Ziele entwickeln konnte, wie mehr Artenschutz – für die Landwirtschaft – umgesetzt werden können. Das Ergebnis der Verhandlungen ist ein bemerkenswerter und ein großer Schritt zur Stärkung der Biodiversität in Baden- Württemberg. Hierin werden Streuobstwiesen auch explizit geschützt und gefördert“, so Andre Baumann. Weitere Bereiche außerhalb der Landwirtschaft beim Thema Artenschutz, wie das Verbot von Schottergärten, Eindämmung der Lichtverschmutzung und die Verringerung des Flächenverbrauchs wurden ebenfalls mit in das Gesetz aufgenommen. 

Uns ist wichtig, dass dieser Dialog in größerem Kreis weitergeht. Artenschutz, regionaler Handel und zukunftsfähige Landwirtschaft müssen zusammengedacht werden. Deswegen ist es unser Ziel diesen Prozess – wenn uns das Wähler*innen-Wille dies ermöglicht – weiterzuführen. Grünes Ziel ist es, dass die realen Kosten für die Landbewirtschaftenden sich im Preis widerspiegeln und es für die Verbraucher*innen transparent wird, woher das Produkt kommt und welche Arbeit hinter ihrem Obst steckt. „Deswegen müssen wir Landwirtschaft, Handel, Verbraucher*innen, Verarbeiter und Verbände aus den Bereichen Tier-, Natur- und Umweltschutz an einen Tisch holen, damit ein „Gesellschaftsvertrag“ entsteht, der aufzeigt, wie flächendeckende natur- und tierverträgliche und gleichzeitig profitable Landwirtschaft aussehen wird“, so Andre Baumann. „Wir brauchen einen Vertrag für die Zukunft, einen Vertrag für Bienen und Bauern.“ 

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